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75 Jahre SV Unterreichenbach

  

Hinweis: Der Teil des nachfolgenden Berichts vom ersten Tag (Festabend) stammt größtenteils vom anwesenden Journalisten des Schwabacher Tagblatts, Horst Weidler - an manchen Stellen ergänzt von Rainer Kreß

 

 75 Jahre SV Unterreichenbach - so wurde gefeiert:

 

Unterreichenbach (hw / rk): Die Mitglieder des SV Unterreichenbach nennen sich "Rote Teufel" und haben so gar nichts Teuflisches an sich. Im Gegenteil. Es sind lauter sportlich engagierte Damen und Herren, die nichts anderes im Sinn haben, als der "Volksgesundheit" zu dienen. Und das seit 75 Jahren, als der Verein am 8. Mai 1935 in Unterreichenbach gegründet wurde. Hier ist jeder willkommen, sei es, dass er im roten Dress Fußball spielen will, ein Tennismatch wagt, Turnen bevorzugt, Damengymnastik betreiben will, bei der Wirbelsäulengymnastik Kreuzschmerzen vorbeugt, sein Kind zum Kinderturnen schickt oder gar Cheerleader-Träumen nachhängt. Hier wird jeder gerne aufgenommen, der Anschluss sucht oder gar nach einem Ehrenamt strebt, das ihm nach 20 Jahren Arbeit für den Verein als Auszeichnung zumindest eine Urkunde und eine Verdienstnadel und in ganz besonderen Fällen sogar Manschettenknöpfe mit dem Vereinswappen einbringt.

 

Zum 75jährigen Vereinsjubiläum in der vereinseigenen Turnhalle begrüßte erster Vorsitzender Martin Brechetsbauer die Gäste auf fränkisch, warf dabei einen "Bligg aff di Chronigg" und wies auf die Festschrift (7,6MB) hin, die frischgebunden vor jedem Gast auf dem Tisch lag, aus der man "di Gräiß, die schbordlichn Erfolche" und die Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft herauslesen konnte, "däi heid mid uns midnander des Jubiläum feiern". In einer Schweigeminute gedachte er den Toten des Vereins, insbesonders dem langjährigen Mitglied Günther Zabold, welcher erst am Vormittag verstorben war.. Dann versprach er; "Mier wern olles droh sedzn", den SV Unterreichenbach und alle Abteilungen der "Roten Teufel" "ah in Zukunfd addraggdiv zu haldn fier olle Schbordinderessierdn - ob´s edz aggdiv odder bassiv senn". Schlüssel dazu soll die Liebe zum Heimatverein sein. Geweckt durch den Wunsch etwas von dem, was man selbst durch die Gemeinschaft im Verein erhalten hat, wieder an die nachfolgende Sportgenerationen zurückzugeben.

 

"Wir grüßen euch alle, mit Herz und mit Hand" so hallte die Beethovenmelodie durch den Saal, gesungen vom Gesangverein "Einigkeit" Unterreichenbach. Dazu noch "Schön war die Zeit...", wer dachte da nicht an gelungene Sportstunden im Verein, oder gar an einen Sieg der Roten Teufel.

 

Dann übernahm Rainer Kreß die Moderation und bat um die Grußworte der Ehrengäste. OB Matthias Thürauf lobte den Idealismus treuer Mitglieder, die sich für die Ehrenämter zur Verfügung stellten und erinnerte daran, dass er in der Jugendzeit auch  zweimal gegen den Jubelverein mit Erfolg angetreten war. Pfarrer Werner Konnerth hatte nach intensivem Bibelstudium Zusammenhänge zwischen der Heiligen Schrift und dem Sport gefunden und bat den Sport religiös zu sehen und die Kirche sportlich. Nach Ansicht von Landrat Herbert Eckstein ist der Verein mehr als die Summe ihrer Mitglieder, sondern Heimat immerwährender Freundschaft und auch Zuflucht. Er bekräftigte seine Ansicht auch mit einem Spendenscheck.

 

Der fränkische Troubadour Jürgen Leuchauer leistete im Unterhaltungsteil seinen Beitrag in Form von fränkischen "Gschmarri", eines fränkischen Sprachkurses und diverser fränkischer "Liedlä" und unterhielt die Festgäste mit seinem großartigen, humorvollen Auftritt prächtig. MdL Helga Schmitt-Bussinger sprach von einer stolzen Leistung, den Verein so lange putzmunter am Leben zu erhalten und hatte ebenfalls ein Geschenk dabei. Ihr Kollege, stellvertretender Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion Karl Freller erinnerte an die Erfolge, die einst die Roten Teufel im Fußball erzielten, als Torwart Roland Wabra und  Manfred Ritschel noch in ihren Reihen standen. Die anschließenden Profikarrieren der fußballerischen Aushängeschilder des SV Unterreichenbach bei den Bundesligisten 1. FC Nürnberg (Roland Wabra) bzw. Borussia Dortmund, 1.FC Kaiserslautern, Schalke 04 und der SpVgg Fürth, bis hin zu Einsätzen in der Nationalmannschaft (Manfred Ritschel), hielten beide nicht davon ab, als (Spieler-)Trainer zum SV UR zurückzukehren und ihren Heimatverein wieder sportlich zu unterstützen. Aufgrund seiner großen sportlichen Verdienste um den SV Unterreichenbach wurde Manfred Ritschel an diesem Abend dann auch zum Ehrenmitglied ernannt. Frellers Jubiläumsbeitrag war ein Fässlein Bier für die Fußballer.

 

Ernennung von Manfred Ritschel zum Ehrenmitglied des SV UR
Ernennung von Manfred Ritschel zum Ehrenmitglied
von links: Guido Brunner (3. Vorstand), Ehrenmitglied Manfred Ritschel, Martin Brechetsbauer (1. Vorstand), Erwin Söhlmann (2. Vorstand).

Nach der Pause überbrachte Karin Stefan-Gsänger die Grüße des Turngaues Mittelfranken Süd. Sie lobte die Wirkung der Turnstunden in jungen Jahren auf die sportlichen Entwicklungsmöglichkeiten mit fortschreitendem Alter. Davon profitieren insbesondere die Jugendfußballabteilungen der "Roten Teufel", beim regelmäßigen späteren Abteilungswechsel vom Turnen in Richtung Fußball. Auch die Abteilung Damengymnastik mit ihren "jüngeren" Sparten Seniorengymnastik, Step-Aerobic und BodyStyling kann bereits auf 35 sehr aktive Jahre zurückblicken.

Schwabachs Bürgermeister Roland Oeser überbrachte ebenfalls noch ein Geschenk und Glückwünsche, ebenso wie Heiner Hack in Doppelfunktion als Unterreichenbacher Stadtrat und als Zugführer des hiesigen Feuerwehrlöschzugs.

 

Die Mitgliederehrung legte anschließend die Verdienste und die Vereinslaufbahn jedes einzelnen im Detail offen. Folgende Mitglieder wurden für langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt und die obligatorischen Urkunden und Ehrenabzeichen des Vereins an sie übergeben:

75 Jahre Mitgliedschaft: Ehrenmitglied Konrad Kreß, das älteste lebend Vereinsmitglied mit hohen Verdiensten aufgrund langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit u.a. als Schatzmeister, 1. Spielleiter, Pressewart, Vereinschronist (bis heute) und Platzkassier.

70 Jahre Mitgliedschaft: Hans Wambach und Hans Hack, die letzten Mitglieder mit aktiver Fußballlaufbahn schon vor dem Krieg.

60 Jahre: Ludwig Kress (700 Spiele im Trikot der "Roten Teufel", 12 Jahre Schatzmeister), Jakob Sauer, 50 Jahre: Wolfgang Hummel (fast 300 Spiele, zudem 10 Jahre Jugendleiter/-trainer), 40 Jahre: Peter Hübner, Michael Humpenöder (u.a. 6 Jahre 3. Vorstand), Michael Steub (langjähriger Stammspieler und Trainer der 1. Mannschaft - Bezirksligaaufstieg Saison 1997/98 als größter Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte -, z.Zt. Trainer der erfolgreichen 2. Mannschaft), Werner Kraft (langjähriger Stammspieler der 1. Mannschaft), 25 Jahre: Thomas Bauer (aktiver Fußballer 1./ 2./AH- Mannschaft mit mehr als 600 Spielen, langjähriger Beisitzer in der Verwaltung) Hans Wagner, Annaliese Prohaska, Inge Schmidt und Helmut Schmidt.

Für 200 Spiele im Trikot der „Roten Teufel“ wurde Daniel Jordan ausgezeichnet.

 

Mitgliederehrung
Ehrungen Mitglieder
von links: Martin Brechetsbauer, Daniel Jordan, Michael Humpenöder, Wolfgang Hummel, Peter Hübner, Ludwig Kress, Hans Wagner, Hans Hack, Erwin Söhlmann, Guido Brunner, Hans Wambach, Konrad Kreß, Thomas Bauer.
 

Der Vorsitzende des Stadtverbandes der Schwabacher Turn- und Sportvereine und stellvertretende Vorsitzende des BLSV Sportkreises Roth-Schwalbach, Ulrich Ziermann, der zuvor auch bereits sein Grußwort an die Festgäste gerichtet hatte, nahm die Ehrung langjähriger Mitglieder aus Vorstandschaft und Verwaltung für den Bayerischen Landessportverband vor:

Ehrenmitglied Alexander Pühringer wurde für 40 Jahre ehrenamtliches Wirken und hervorragende Verdienste um seinen Verein als höchste Auszeichnung des BLSV die Verdienstnadel in Gold mit Brillanten verliehen. Ehrenmitglied Konrad Kreß erhielt für seine Lebensleistung im Verein die zweithöchste Auszeichnung des BLSV, die Verdienstnadel in Gold mit großem Kranz.

Weiterhin wurden Rainer Kreß (Pressewart), Markus Böhm (Schatzmeister) und Martin Brechetsbauer für ihr 20-jähriges ehrenamtliches Engagement mit der Verdienstnadel in Silber mit Gold ausgezeichnet. Für 15 Jahre erhielt Thomas Bauer (Beisitzer) die Verdienstnadel in Silber. Die Verdienstnadel in Bronze mit Kranz erhielten Harald Alt (AH-Abt.-Ltg.), Margit Müller (Abt.-Ltg. Gymnastik/Kinderturnen), Jürgen Schweighöfer (Jugendleitung), Roland Rabus (Jugendleitung), Gerd Distler (1. Spielleiter) und Wolfgang Fischer (Schriftführer) für mind. 10-jährigen Einsatz in der Verwaltung des Vereins.

 

Ehrungen von Verwaltungsmitgliedern
Ehrungen Verwaltung durch Ulrich Ziermann, BLSV
von links: Martin Brechetsbauer, Ulrich Ziermann, Jürgen Schweighöfer, Alexander Pühringer, Gerd Distler, Margit Müller, Roland Rabus, Thomas Bauer, Rainer Kreß, Markus Böhm, Konrad Kreß, Guido Brunner, Erwin Söhlmann.
 

Am 2. Tag der 75-Jahr-Feier des SV Unterreichenbach ging es zunächst nachmittags auf dem Fußballplatz weiter. Die U13 zeigte im Punktspiel gegen die JFG Rangau eine Klasse-Leistung, erfreute dabei mit schönen Spielzügen und gewann letztendlich mit 8:0. Im Anschluss standen sich in einem Gaudi-Fußballspiel Bambinis ihren Eltern gegenüber. Man hängte sogar noch eine "dritte" Halbzeit dran, und am Ende lagen die Kids wohl  mit einem Treffer vorn, wobei das Ergebnis natürlich nicht so wichtig war. Parallel konnten Jung und Alt ihr Können an der Torwand oder an der Schussgeschwindigkeitsanlage messen.

 

Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete dann der bunte Jubiläumsabend. Leider war die Resonanz der Mitglieder und auch der Unterreichenbacher Bevölkerung etwas enttäuschend. Die Münchner Partyband "Die Wiesnkönige" sorgte aber dennoch für eine Bombenstimmung und begeisterte alle Anwesenden. Und auch die Cheerleaders der "Roten Teufel" trugen ihren Teil zu dieser gelungenen Veranstaltung bei - Alle, die nicht da waren, haben definitiv etwas versäumt!

 

Die Festschrift zum Jubiläum ist hier als Download verfügbar:

Festschrift 75 Jahre SV Unterreichenbach (7,6 MB)

 

 
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