Das Topspiel der Kreisklasse Jura Nord hätte einen besseren Schiedsrichter verdient gehabt, denn Moritz Baumeister (TSV Unterschwaningen) stand zeitweise leider völlig neben sich. Dies begann bereits in der 5. Spielminute, als der Gästekeeper Conny Kleen außerhalb des 5-Meter-Raums ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Weg räumte. Doch statt dem fälligen Elfmeter entschied er auf Freistoß für Rittersbach, während Kleen verletzungsbedingt nicht mehr weiterspielen konnte. Drei Zeigerumdrehungen später Elfmeter für die Gäste, doch Keeper Christian Ehrenfort parierte klasse gegen Hartl. Es ging weiter Schlaf auf Schlag in der Anfangsphase dieser Partie: So vergab Johannes Lunz nach Querpass von Tobias Seidl in der 12. Minute eine Riesenmöglichkeit, die „Urus“ in Führung zu schießen. Dafür schlug es 120 Sekunden später auf der anderen Seite ein. S. Albrecht zeigte seine Klasse und schloss eiskalt zum 0:1 ab. Bereits in der 20. Minute konnte die Nüssing-Truppe ausgleichen. Nach einem klasse Pass von Florian Wenzel überwand André Müller den Gästekeeper mit einem sehenswerten Heber zum 1:1. Nach diesem furiosen Auftakt beruhigte sich die Begegnung etwas. Doch kurz vor der Halbzeitpause sorgte der Unparteiische wieder für Aufsehen: Nach einer glasklaren Tätlichkeit gegen den „Roten Teufel“ Daniel Steinlein verlor er völlig den Überblick, und schickte schließlich den an dieser Aktion total unbeteiligten Unterreichenbacher Kapitän Günter Seemann mit gelb-rot vorzeitig zum Duschen.

Trotz Unterzahl hatten die „Urus“ die erste Möglichkeit der zweiten Spielhälfte: Nach Vorlage von André Müller verzog Tobias Seidl aus aussichtsreicher Position (52.). In der 55. Minute ein weiterer Nackenschlag des „Pfeifenmannes“ gegen die Heimelf. Franz Weber, der kurz zuvor wegen Meckerns gelb gesehen hatte, erhielt wegen einer Kleinigkeit (zudem fraglich, ob es überhaupt ein Foulspiel war) die gelb-rote Karte. Zum Glück für die „Urus“ machten die Gäste aus ihrer „doppelten“ Überzahl zu wenig. In der 68. Minute ging das Leder nach einem Schuss von S. Albrecht allerdings nur Zentimeter am Unterreichenbacher Gehäuse vorbei. 120 Sekunden später vergab André Müller eine Riesenchance, sein Team trotz 9 gegen 11 in Führung zu bringen. In der 80. Minute erwischte es dann zur Abwechslung auch mal einen Gästespieler, als R. Albrecht mit gelb-rot des Feldes verwiesen wurde. Fünf Zeigerumdrehungen später erzielte Gerstner per Kopf nach einer Freistoßflanke das 1:2. Doch die „Urus“ steckten nicht auf und erhielten in der 87. Minute einen Elfmeter zugesprochen, den Florian Wenzel in gewohnter Manier souverän zum 2:2-Ausgleich verwandelte. Doch eine Lachnummer hatte dann der Schiedsrichter zum Schluss der Partie noch zu bieten. Wegen eines angeblichen Foulspiels zeigte er Andrè Müller in der 89. Spielminute unverständlicherweise die Rote Karte, die anschließende Tätlichkeit von Güthlein wollte er dann wieder nicht gesehen haben. Zur Sicherheit pfiff er die Partie dann gleich vorzeitig ab.

SV Unterreichenbach: Ehrenfort, Seemann, Ziermann, Kleen (10. Braun), Steinlein, K. Aschenbrenner, Lunz (73. Falke), Wenzel, A. Müller, Seidl, Weber.

Tore: 1:0 Kalkmann, 2:0 Pechtl, 3:0 Seitz.